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Norwegische Gesundheitsbehörde speichert Patientendaten auf Disketten

In Norwegen hat die staatliche Gesundheitsbehörde bis Ende vergangenen Jahres auf Floppy-Disks gespeicherte Daten per Post verschickt. Niedergelassene Ärzte erhielten jeden Monat eine 3,5-Zoll-Diskette. Darauf waren die Namen der Patienten gespeichert, die sie betreuen sollten. Die Verwaltung der entsprechenden Datenbank erfolgt zentral. Die Ärzte werden monatlich über den aktuellen Stand in Kenntnis gesetzt. Zwar kann seit ca. einem Jahrzehnt auch online auf die Daten zugegriffen werden. Allerdings vertrauten viele norwegische Mediziner der modernen Technik scheinbar nicht. Der Programmierer Finn Gundersen berichtet in seinem Blog, dass zahlreiche Ärzte PCs mit veralteter Software, die auf MS-DOS basiert, verwenden. Das neue Online-System funktioniert auf den antiquierten Rechnern jedoch nicht. Die Gesundheitsbehörde sah sich genötigt, Patientenlisten per Diskette zu verschicken.

Gründe, die für die Floppy-Disk sprechen, gibt es einige: Sie sind in der Anschaffung preiswerter als USB-Sticks. Kleine Datenmengen lassen sich auf ihnen zudem schneller speichern als durch das Brennen auf CD. Darüber hinaus ist der E-Mail-Versand der sensiblen Daten nicht erlaubt. Einziges Problem dabei: Seit 2010 werden kaum noch Disketten produziert. Das Amt musste zuletzt schon auf Restbestände von Händlern zurückgreifen. Die neigen sich aber auch langsam dem Ende. Anfang dieses Jahres stellte man deshalb die Disketten-Nutzung ein. Patientendaten sind nun nur noch elektronisch abrufbar oder als Papier-Ausdruck erhältlich. Interessanterweise wurden die Mediziner aufgefordert, die Daten per Hand in das neue System zu übertragen. Aus Datenschutzgründen ist das Kopieren von der Disk verboten. Wie viele Tippfehler sich dabei eingeschlichen haben, ist leider nicht bekannt.

Lars Müller | Technischer Leiter
Datenrettung Veraltete Datenträger: Wo „Steinzeit-Hardware“ heute noch im Einsatz ist
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Im amerikanischen Atomwaffenlager laufen überholte Großrechner mit Diskettenlaufwerk

Nachdem sie in Norwegen mittlerweile ausrangiert worden sind, zählt das amerikanische Atomwaffenlager nun wohl zu den letzten Orten auf der Welt, an denen Floppy-Disks eingesetzt werden. In den Kontrollzentren für die nuklearen Interkontinentalraketen, die sich im Nordwesten des Landes befinden, sind zwei Luftwaffenoffiziere stationiert. Diese haben eine ziemlich simple Arbeitsaufgabe: Tagein und tagaus warten sie darauf, vom Präsidenten den Befehl für einen Nuklearschlag zu erhalten. Bei ihren gefährlichsten Waffen vertrauen die Amerikaner seltsamerweise auf Hardware aus der Computer-Steinzeit. In den Atomsilos werden für die Datenübertragung nicht etwa die in den 1990er Jahren gebräuchlichen 3,5-Zoll-Disketten, sondern deutlich ältere Modelle verwendet: 8-Zoll-Disks. 1969 begeisterte IBM mit der Markteinführung der überdimensionalen Datenträger. Die Großrechner in den Kontrollzentren sind ähnlich antiquiert. Dass der Einsatz der Uralt-Technologie durchaus seine Berechtigung hat, meint der Nuklearwaffen-Kommandeur Jack Weinstein. Eine wissenschaftliche Studie habe die Sicherheit des Kontrollsystems bestätigt. Als die PCs gebaut wurden, war das Internet noch gar nicht erfunden. Folglich stellen Hackerangriffe keine Gefahr dar.

Wie die New York Times 2013 berichtete, hat auch das Federal Register – das Amtsblatt der amerikanischen Regierung – Teile seiner Daten auf Disketten gesichert. Die Datenträger seien preiswerter als eine gesicherte Internetverbindung, heißt es zur Begründung. Und die Verwendung von Flash-Speichern (z. B. USB-Sticks) für den Datentransfer ist aus Gründen des Datenschutzes nicht erlaubt.

Begrenzte Haltbarkeit von Datenträgern

Eine gute Wahl für die Archivierung von Daten sind Disketten auf keinen Fall. Bereits nach einer Lagerungsdauer von fünf Jahren können erste Auflösungserscheinungen der enthaltenen Magnetschicht auftreten. Zudem steht man beim Abruf der Daten vor dem Problem, dass moderne Computer kein Diskettenlaufwerk mehr enthalten. Wichtige Daten, die noch auf Floppy-Disks gesichert sind, sollten deshalb rechtzeitig auf zeitgemäße Speichermedien wie externe Festplatten oder USB-Sticks transferiert werden.

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    Moderne europäische Produktionsbetriebe vertrauen auf veraltete Steuerungssysteme

    Selbst in modernen europäischen Industrieanlagen sind heute noch überholte industrielle Steuerungssysteme (ICS) im Einsatz, wie die EU-Agentur für Netz- und Informationssicherheit ENISA kritisiert. ICS-Hardware wird oft in Wasserkraftwerken oder Pipelines verwendet. Die Tücken der Digitalisierung zeigen sich an dieser Stelle besonders deutlich. Die Automatisierung und Vernetzung von Produktionsprozessen hat in den letzten Jahrzehnten rasant zugenommen. Viele industrielle Anlagen werden heutzutage an Unternehmensnetzwerke gekoppelt. Die Verwaltung und Steuerung der Produktionsanlagen erfolgt meist per Fernzugriff. „Zunehmend werden auch kritische Informationen immer zentraler gespeichert. Außerdem werden die Systeme immer offener, z. B. weil viele Betreiber ihre Anlagen aus der Ferne warten lassen wollen“, betont Werner Stephan, Leiter der Abteilung für Sichere Systeme am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken.

    ICS-Systeme wurden ursprünglich auf eine Lebensdauer von ca. 20 Jahren ausgelegt und als unabhängige Systeme ohne ausreichende Sicherheitsanforderungen konstruiert. Folglich sind sie nicht gegen aktuelle Cyber-Bedrohungen gewappnet. Hinzu kommt, dass strikte Unternehmensvorschriften zum Teil Änderungen an den einmal zertifizierten Systemen verhindern. Das gilt selbst für Updates des Betriebssystems oder Sicherheitssoftware. Des Weiteren wird das Anfertigen von Backups im alltäglichen Betrieb häufig vernachlässigt. Im Bedarfsfall erschwert das die Wiederherstellung der Daten.

    Nicht nur Ausfälle an einem Produktionsstandort oder Bedienfehler können die Funktionstüchtigkeit industrieller Netzwerke beeinträchtigen. Auch eine fehlerhafte Software, unbeabsichtigte Infektionen der Workstations mit Schadprogrammen oder ein vorsätzlicher Angriff von Cyber-Kriminellen bilden ernstzunehmende Risiken. Die Warnungen von Experten wurden lange ignoriert. So war man bis vor kurzem der Meinung, dass es genüge, ICS-Hardware ausreichend zu isolieren. Dass dieses Datenschutzkonzept beträchtliche Mängel aufweist, ist spätestens seit der Stuxnet-Attacke bekannt. 2010 befiel ein Computerwurm ein isoliertes Netzwerk über ein USB-Laufwerk. Er legte die Steuerung lahm und verursachte so den Ausfall der Zentrifugen in einer iranischen Atomanlage. Ende 2014 wurde auch ein deutsches Stahlwerk Opfer eines Cyber-Angriffs, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) berichtete. Mittels Spear-Phishing verschafften sich Hacker Zugriff zum Büronetz und arbeiteten sich von dort bis zu den Steueranlagen der Produktion vor. Deshalb konnte u. a. ein Hochofen nicht ordnungsgemäß heruntergefahren werden. Die gesamte Anlage wurde stark beschädigt.

    Herkömmliche Malware kann in industriellen Netzwerken erheblich mehr Schaden anrichten als auf Büro-Computern. Sie kann den Betrieb zentraler Anwendungen stören und somit Hardware-Defekte verursachen. Produktionsausfälle, Gewinneinbußen und die Gefährdung von Menschenleben sind nur einige mögliche Folgen. Für die industrielle Steuerungstechnik sollten deshalb ähnliche Sicherheitsstandards wie für andere IT-Systeme in Firmen gelten. Bisher legen aber nur wenige Unternehmen Wert darauf. Professor Udo Helmbrecht, Executive Director bei der ENISA, appelliert an die Vernunft: „Es gibt eine offensichtliche Notwendigkeit, die Sicherheit in kritischen Informationsinfrastrukturen und ICS-Systemen zu erhöhen; die Risiken nehmen zu, und sehr erfahrene Angreifer und Naturkatastrophen haben die Schwächen der Systeme gezeigt. Allen beteiligten öffentlichen und privaten Einrichtungen wird dringend empfohlen, diese Sicherheitsbedenken ernst zu nehmen.“

    Datenrettung von alten Speichermedien wie Disketten, Magnetbänder & Co

    Wir verfügen seit 25 Jahren über Erfahrungen im Bereich der Professionellen Datenwiederherstellung. Unsere Spezialisten können verlorene Daten u. a. von Festplatten, SSD-Speichern und optischen Datenträgern, aber auch von heute kaum noch gebräuchlichen Speichermedien wie Disketten rekonstruieren. Darüber hinaus informieren wir Sie gern zu geeigneten Sicherheitsvorkehrungen, die einen optimalen Schutz vor Datenverlust bieten.

    Autor: Stefan Berger
    Stefan Berger ist seit Ende der 90er Jahre in der IT-Branche zugegen. Seine Spezialgebiete sind IT-Sicherheit, Datenrettung und IT-Forensik im Zusammenhang mit Datenwiederherstellung. Für RecoveryLab.de schreibt er als Experte Fachartikel und Serviceartikel, um Betroffenen von Datenverlust ein sinnvolles und umfangreiches Hilfsangebot zur Wiederherstellung von Daten zu ermöglichen.